B2B & ERP

Pimcore vs. Akeneo – welches System eignet sich besser für Ihre Bedürfnisse?

In der Welt des B2B-E-Commerce – insbesondere im DACH-Raum und der Schweiz – sind effiziente Produktdaten Gold wert. Product Information Management (PIM) ist für marketingorientierte E-Commerce-Manager zum Erfolgsfaktor geworden: Wer tausende Produkte, komplexe Sortimente und mehrere Sprachen verwalten muss, braucht eine Lösung, die alle Produktinformationen zentral bündelt.

In diesem Blogpost vergleichen wir zwei führende PIM-Systeme, Pimcore und Akeneo, und zeigen praxisnah auf, welches System sich für welche Bedürfnisse besser eignet. Sie erfahren, worin sich die beiden Lösungen unterscheiden, wie sie sich in Shops wie Shopware (aber auch Shopify oder WooCommerce) integrieren lassen, und welche Handlungsempfehlungen sich für Entscheider im B2B-E-Commerce ableiten lassen.

1 Herausforderung Produktdaten im B2B-E-Commerce meistern

Im B2B-E-Commerce treffen wir oft auf äuerst umfangreiche Produktkataloge mit grossen Datenmengen, vielsprachigen Beschreibungen und komplexen Attributen. Produktdaten stammen aus ERP-Systemen, Excel-Listen oder von Lieferanten – und müssen konsistent im Onlineshop (z. B. Shopware) sowie auf Marktplätzen oder in Katalogen präsent sein. Die manuelle Pflege dieser Daten an mehreren Orten ist fehleranfällig und kostet Zeit. Hier kommen PIM-Systeme ins Spiel: Sie dienen als Single Source of Truth für alle Produktinformationen.

Wann lohnt sich ein PIM-System? Stellen Sie sich folgende Fragen: Haben Sie eine grosse Produktvielfalt mit vielen technischen Details? Nutzen Sie mehrere Verkaufskanäle (Webshop, Mobile App, Marktplätze) und bedienen Kunden in verschiedenen Sprachen? Müssen mehrere Abteilungen oder Partner gleichzeitig Produktdaten anreichern? Je öfter Sie jetzt nicken, desto eher benötigen Sie ein PIM-System. Ein PIM zentralisiert die Datenpflege, verhindert Dubletten und Inkonsistenzen und ermöglicht es, neue Produkte schneller auf den Markt zu bringen. Kurz: Ohne PIM stösst ein wachsender B2B-Shop rasch an organisatorische Grenzen.

Allerdings: Nicht jedes Unternehmen braucht sofort ein PIM. Wenn Sie zum Beispiel nur ein sehr überschaubares Sortiment in einer Sprache haben und das Team klein ist, kann die Datenpflege direkt im ERP und Shop-Backend ausreichend sein. In allen anderen Fällen schafft ein PIM-System wertvolle Abhilfe und entlastet Ihr Team deutlich.

2 Pimcore und Akeneo im Überblick – zwei Wege zum effizienten PIM

Um Produktdaten professionell zu managen, stehen mit Pimcore und Akeneo zwei etablierte Lösungen zur Wahl. Beide adressieren ähnliche Grundprobleme, verfolgen aber unterschiedliche Ansätze:

Pimcore

Pimcore ist eine umfassende Open-Source-Datenplattform aus Österreich. Ursprünglich als PIM entwickelt, hat es sich zu einem Master Data Management (MDM) System erweitert. Das heisst, Pimcore kann weit mehr als „nur“ Produktinformationen verwalten. Es integriert unter anderem ein Digital Asset Management (DAM) für Bilder/Videos, Content-Management-Funktionen und sogar Kundendatenverwaltung. Mit Pimcore erhalten Sie quasi ein Schweizer Taschenmesser: extrem flexibel und anpassbar, geeignet, um verschiedenste Datenmodelle abzubilden. Die Community Edition ist frei verfügbar, zusätzlich gibt es Enterprise- und Cloud-Editionen mit Support und Zusatzfunktionen. Kurz gesagt: Pimcore ist eine All-in-One-Plattform für Unternehmen, die eine holistische Lösung suchen.

Akeneo

Akeneo dagegen ist ein auf PIM spezialisiertes System, entwickelt von einem französischen Unternehmen seit 2013. Es fokussiert sich auf das Wesentliche: die zentrale Anreicherung und Verteilung von Produktinformationen über alle Kanäle. Akeneo bietet eine sehr benutzerfreundliche Oberfläche für Produktmanager und Marketing-Teams. Typische Features wie ein Komplettheits-Score (Vollständigkeit der Produktdaten), Übersetzungsworkflows und kollaborative Freigabeprozesse stehen im Vordergrund. Auch Akeneo ist als Open-Source Community Edition erhältlich sowie in Enterprise- (on-premise oder Cloud SaaS) und einer Growth Edition. Der Schwerpunkt liegt auf einfacher Bedienung und schneller Implementierung – Akeneo versucht gar nicht erst, alles abzudecken, sondern das PIM-Kernthema „Produktdaten“ besonders gut zu lösen.

PIM vs. MDM: Diese unterschiedlichen Philosophien bedeuten, dass Pimcore tendenziell breiter aufgestellt ist (als MDM) und z. B. neben Produktdaten auch Medien, Kategorien, Kunden- oder Lieferantendaten zentral halten kann. Akeneo konzentriert sich strikt auf Produktinformationen (man spricht hier auch von Product Experience Management, PXM). Welcher Ansatz besser passt, hängt von Ihren Anforderungen ab – dazu gleich mehr. Wichtig vorab: Beide Systeme gehören zu den Marktführern im PIM-Bereich und werden weltweit von namhaften Unternehmen eingesetzt. Es gibt also kein „schlechtes“ System, sondern es geht darum, das für Sie passende auszuwählen.

3 Funktionsumfang, Flexibilität und Skalierbarkeit im Vergleich

Schauen wir uns die Funktionen und Möglichkeiten von Pimcore und Akeneo im direkten Vergleich an. Was kann welches System, und wo liegen die Unterschiede im Alltagsgebrauch?

Datenmodell & Komplexität:

Pimcore erlaubt sehr komplexe Datenmodelle. Produkte können in hierarchischen Strukturen organisiert werden und mit beliebig vielen Attributen, Varianten und Relationen versehen werden. Diese Flexibilität ist ideal, wenn Sie z. B. im technischen B2B umfangreiche Produktdaten (mit vielen Spezifikationen, Zubehör-Beziehungen etc.) managen. Akeneo arbeitet mit einem etwas einfacheren Entity-Attribute-Value Modell. Das reicht für die meisten Anwendungsfälle absolut aus – alle wichtigen Produktattribute, Kategorien, Varianten (z. B. Farbe und Grösse) lassen sich abbilden. Bei extrem komplexen Variantenlogiken oder zig Tausenden Attributen könnte Pimcore jedoch die robustere Grundlage bieten. Dafür ist Akeneo in der Regel übersichtlicher, weil es das Datenmodell standardisiert (z. B. begrenzte Variantendimensionen, die in Enterprise aber erweiterbar sind).

Benutzerfreundlichkeit:

Ein grosser Pluspunkt von Akeneo ist die intuitive Benutzeroberfläche. Diese wurde gezielt für Marketing- und Produktmanager entwickelt, die tagtäglich mit Produktdaten arbeiten. Beispielsweise zeigt Akeneo im Dashboard auf einen Blick, wie vollständig die Artikelstammdaten sind, und es gibt ein Ampelsystem oder Prozentanzeigen für die Datenqualität. Durch die klar strukturierte UI und Funktionen wie Drag-and-Drop für Bild-Uploads oder Massenbearbeitung finden sich auch Nicht-Techniker schnell zurecht. Pimcore bietet ebenfalls ein webbasiertes Interface, ist aber aufgrund seines breiteren Umfangs etwas technischer geprägt. Das heisst, die Einarbeitung kann länger dauern und viele Anpassungen erfolgen durch Entwickler oder Consultants, die das Data Modell konfigurieren. Allerdings kann Pimcore dafür genau an die Bedürfnisse angepasst werden – die Oberfläche lässt sich modular erweitern und sogar für bestimmte Rollen zuschneiden. Unterm Strich: Akeneo punktet out-of-the-box mit Usability, Pimcore mit anpassbarer Power.

Zusatzfunktionen:

Pimcore’s All-in-One-Charakter zeigt sich bei den Features. Neben PIM-Funktionen (Produktdaten pflegen, übersetzen, Kategorien verwalten) liefert Pimcore auch Digital Asset Management (DAM), also zentrale Verwaltung von Bildern, Videos, PDFs etc., im selben System. Auch Inhalte für Websites oder Kataloge können verwaltet werden. Diese breiten Möglichkeiten machen Pimcore attraktiv, wenn Sie z. B. Ihre Mediendatenbank und Produktdatenbank nicht in getrennten Systemen führen wollen.

Akeneo bietet Assets-Verwaltung im erweiterten Funktionsumfang ebenfalls an (v. a. in der Enterprise Edition, z. B. das sogenannte Akeneo Asset Manager Modul), aber es ist nicht so umfangreich wie ein dediziertes DAM. Akeneo’s Fokus-Features liegen eher bei PIM-Extras wie Qualitätsregeln, automatisierten Übersetzungen via Module oder der Anbindung von Supplier-Daten (Lieferanten können via Portal Produktinfos zuliefern, Enterprise-Funktion). Hier müssen Sie abwägen: Brauchen Sie ein schlankes PIM mit speziellen Funktionen rund um Produktdatenqualität? Dann brilliert Akeneo. Wollen Sie ein umfassendes System, das noch mehr Datenarten verwaltet, dann bietet Pimcore diese Erweiterungsmöglichkeiten direkt mit.

Mehrsprachigkeit und Lokalisierung:

Für Unternehmen in der Schweiz ein Muss – sowohl Pimcore als auch Akeneo unterstützen beliebig viele Sprachen und Lokalisierungen. Sie können also Produktbeschreibungen auf Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch etc. in einer Plattform pflegen. Akeneo erlaubt pro Sprache und Kanal spezifische Übersetzungen; zudem können Übersetzer oder externe Partner via Schnittstellen angebunden werden. Pimcore handhabt Mehrsprachigkeit ebenfalls sehr flexibel im Datenmodell. In der Praxis erfüllen beide Systeme die Anforderungen an mehrsprachiges Produktdatenmanagement im DACH-Raum problemlos. Ein Best-Practice ist, Übersetzungsworkflows einzurichten (z. B. Status „Übersetzung benötigt“ setzen), was beide Systeme erlauben – Pimcore oft über individuelle Workflows, Akeneo mit Bordmitteln oder Plugins.

Skalierbarkeit & Performance:

In B2B ist es nicht unüblich, hunderttausende Artikel im Sortiment zu haben. Beide Lösungen lassen sich für grosse Datenmengen auslegen. Pimcore rühmt sich damit, Millionen von Datensätzen mit tausenden Attributen performant handhaben zu können, da es unter der Haube sehr flexibel skaliert und man auch die Infrastruktur (Datenbank, Caching etc.) entsprechend aufsetzen kann. Akeneo hat durch sein fokussiertes Schema in älteren Community-Versionen gewisse Limits (z. B. maximal zwei Variantendimensionen in der CE), doch die neueren Versionen und besonders die Cloud-Editionen wurden auf Skalierung optimiert. Grosse Händler wie etwa im Retail-Bereich nutzen Akeneo erfolgreich mit zehntausenden Produkten. Wichtig ist in beiden Fällen: eine saubere Implementierung und Hosting, dann sind Performance-Probleme selten ein Showstopper. Wer jedoch ein sehr dynamisches, wachsendes Datenmodell hat, schätzt eventuell Pimcores “connect anything”-Philosophie, die zukünftige Anforderungen leichter integriert.

4 Integration mit Shopware, Shopify und WooCommerce

Ein PIM-System entfaltet seinen vollen Nutzen erst durch die Integration in Ihr Shopsystem und weitere Kanäle. Schliesslich sollen die angereicherten Produktdaten automatisiert in den Onlineshop fliessen – statt manuell exportiert und importiert werden zu müssen. Sowohl Pimcore als auch Akeneo bieten dafür robuste Möglichkeiten.

Für Shopware (sehr verbreitet im DACH-E-Commerce) existieren fertige Connectoren und Module für beide PIMs. Beispielsweise gibt es ein Webwirkung Akeneo-Shopware-Plugin, das Produktdaten aus Akeneo PIM direkt in Shopware 6 überträgt. Ähnliches gilt für Pimcore: Integrationsspezialisten (wie wir von Webwirkung) binden Pimcore via API an Shopware an, sodass Stammdaten aus dem ERP ins Pimcore fliessen und dann zum Shop weitergeleitet werden. Die Kommunikation erfolgt in Echtzeit oder in Intervallen, je nach Bedarf. Wichtig für Entscheider: Eine Shopware-PIM-Integration ist kein Hexenwerk – mit den richtigen Schnittstellen laufen Ihre Produktupdates (Preise, Bestände, Beschreibungen) automatisiert und konsistent.

Shopify und WooCommerce lassen sich ebenso einbinden. Akeneo zum Beispiel bringt von Haus aus eine moderne REST-API mit, wodurch Schnittstellen zu SaaS-Shops wie Shopify möglich sind. Es gibt fertige Akeneo-Shopify Connectoren (teils von Drittanbietern) , die einen Datenaustausch vereinfachen. Pimcore verfolgt den „connect anything“-Ansatz auch hier: Über seine APIs und ggf. Middleware können praktisch alle Shopsysteme angebunden werden. Für WooCommerce (WordPress) existieren z. B. Plugins, die Pimcore mit WooCommerce verbinden. Natürlich kann man auch eigene Integrationen schreiben, falls nötig.

Typischerweise läuft eine PIM-Anbindung so, dass Produktstammdaten (IDs, Grundinfos) vom ERP oder Warenwirtschaftssystem ins PIM gelangen, dort mit Marketing-Content, Bildern und Übersetzungen angereichert werden, und dann per Schnittstelle ins Shopsystem publiziert werden. Änderungen an Produktdaten müssen somit nur im PIM gepflegt werden – der Shop (ob Shopware, Shopify oder Woo) empfängt die aktualisierten Daten automatisch. Dies reduziert manuelle Doppeleingaben drastisch und stellt sicher, dass auf allen Kanälen einheitliche Produktinformationen präsentiert werden. Für B2B-Shops, die oft zusätzlich kundenspezifische Preise oder komplexe ERP-Logik haben, bleibt das ERP führend für Preise/Lager, aber das PIM wird zur Drehscheibe für alle katalogrelevanten Daten.

Tipp aus der Praxis: Planen Sie ausreichend Zeit für die Integration ein. Prüfen Sie, ob es bereits erprobte Plugins für Ihre Shop-PIM-Kombination gibt – das beschleunigt das Projekt enorm. Achten Sie auch darauf, Zuständigkeiten zu definieren: Welche Felder kommen aus dem ERP? Was wird im PIM gepflegt? Diese Data Governance verhindert spätere Konflikte zwischen Systemen.

5 Entscheidungshilfe: Welche Lösung passt zu Ihrem Unternehmen?

Die entscheidende Frage lautet: Pimcore oder Akeneo – was ist besser für Ihr Business? Pauschal lässt sich das nicht beantworten, denn beide Systeme haben Stärken. Hier einige Leitfragen und Best Practices, um die passende Wahl zu treffen:

Umfang Ihrer Anforderungen: Listen Sie auf, welche Anforderungen Ihr PIM abdecken soll. Brauchen Sie nur ein zentrales Produktdaten-Repository mit einfacher Bedienung für das Marketing? Dann ist Akeneo aufgrund seines fokussierten Ansatzes oft ausreichend – und durch die klare Begrenzung auch schneller einzuführen. Oder haben Sie weitergehende Anforderungen, wie z. B. eine integrierte Verwaltung von Mediendaten, komplexe Beziehungen zwischen Produkten, eventuell sogar die Verwaltung von Kundendaten oder Content? In diesem Fall könnte Pimcore die bessere Wahl sein, da es diese Disziplinen in einem System vereint und Ihnen eine ganzheitliche Datenplattform bietet.

Ressourcen und Know-how: Überlegen Sie, wie viel IT-Unterstützung und Budget Sie für das PIM-Projekt bereitstellen können. Akeneo punktet mit einer aktiven Community und vielen vorgefertigten Lösungen – das heit, Ihr Team kann mit etwas Training viele Aufgaben selbst übernehmen (z. B. neues Attribut anlegen, Übersetzungen einpflegen) und es gibt zahlreiche Plug-ins, auch wenn einige in der Enterprise-Welt kostenpflichtig sind. Pimcore-Projekte hingegen werden oft durch spezialisierte Partner umgesetzt, da die Flexibilität auch bedeutet, dass vieles individuell aufgesetzt werden muss. Wenn Sie also eine dedizierte Entwicklungs- oder Integrationsexpertise haben (intern oder via Dienstleister), schrecken Pimcore-Projekte nicht ab. Aber ohne dieses Rückhalt kann die Implementierung aufwändiger sein. Planen Sie bei Pimcore tendenziell mehr Zeit für Konzeption, Datenmodellierung und Tests ein – es lohnt sich dann durch eine passgenaue Lösung.

Betriebsmodell: Bevorzugen Sie eine Cloud-Lösung oder On-Premise? Akeneo bietet mit der Serenity (SaaS) Edition eine vollständig in der Cloud gehostete Variante, was Wartungsaufwand spart – Updates und Betrieb übernimmt der Anbieter. Pimcore kann ebenfalls in der Cloud laufen (es gibt auch ein Pimcore Cloud Angebot), ist aber klassisch oft On-Premise bzw. in der Privat-Cloud installiert. In der Schweiz spielen Datenschutz und Datensouveränität eine grosse Rolle: Wenn Ihre Firma Daten lieber auf eigenen Servern hält, sind beide Lösungen offen (Akeneo on-prem Enterprise oder Pimcore Community/Enterprise). Für schnellstmöglichen Start ohne eigene Infrastruktur ist Akeneo SaaS im Vorteil. Prüfen Sie also, welches Betriebsmodell Ihrer IT-Strategie entspricht.

Kosten/Nutzen: Beide Systeme sind in der Community Edition kostenlos lizenziert – die Hauptkosten entstehen durch Implementierung, Integration und ggf. Enterprise-Subskriptionen oder Module. Akeneo Enterprise (mit Support und zusätzlichen Features) ist lizenzkostenpflichtig, Pimcore Enterprise ebenso (wobei Pimcore viele Extensions gratis in der Community-Version bietet, während Akeneo Zusatzmodule öfter kostenpflichtig sind ). Erstellen Sie einen Business Case: Welche Einsparungen erzielen Sie durch bessere Datenqualität und Prozesseffizienz? Oft amortisiert sich ein PIM schnell durch reduzierte Retouren, schnellere Produkterfassungen und konsistente Daten. Wenn eine Lösung aufgrund benötigter Enterprise-Features deutlich höhere Lizenzkosten verursacht, muss der Mehrwert diesen Aufpreis rechtfertigen. Hier lohnt es sich, auch die Community-Versionen zu evaluieren: Vielleicht reichen diese bereits, insbesondere bei Akeneo für den Einstieg (späterer Upsell zur Enterprise möglich, was strategisch sein kann).

Praxisbeispiele zur Orientierung:

  • Beispiel 1: Ein mittelständischer Industriezulieferer in der Schweiz mit 10’000+ Artikeln, technischen Datenblättern und Katalogen könnte von Pimcore profitieren. Warum? Weil Pimcore nicht nur die Produktdaten zentralisiert, sondern auch gleich die Mediendateien (Fotos, PDF-Datenblätter) und ggf. die mehrsprachigen CMS-Inhalte für die Website mitverwaltet. Die IT-Abteilung arbeitet eng mit einer Pimcore-Agentur zusammen, um ein massgeschneidertes Datenmodell aufzubauen. Ergebnis: Weniger Insellösungen, alle Produktinformationen und Medien sind auf Knopfdruck für Web, Print und Partnerportale verfügbar – ein echter Effizienzschub.
  • Beispiel 2: Ein Online-Händler mit Fokus auf E-Commerce (z. B. Ersatzteile-Handel) und Shopware-Shop will hauptsächlich die Datenpflege für das Vertriebsteam erleichtern. Hier könnte Akeneo ideal sein. Das Marketing-Team richtet in Akeneo eigenständig neue Kategorien und Attribute ein, nutzt Übersetzungsfunktionen, und synchronisiert die Daten via Connector täglich ins Shopware. Durch die intuitive Bedienung konnten die Mitarbeiter schon nach kurzer Schulung loslegen, und die Time-to-Market für neue Produkte sank deutlich.

Handlungsempfehlung: Erstellen Sie intern eine klare Anforderungsliste und bewerten Sie Pimcore vs. Akeneo entlang dieser Kriterien. Beziehen Sie alle Stakeholder ein – von der IT über Marketing bis Vertrieb – um sicherzustellen, dass die gewählte Lösung für alle passt. Nutzen Sie Testinstallationen oder Proof-of-Concepts: Beide Community Editionen kann man ausprobieren. So bekommen Sie ein Gefühl für die Usability und Funktionen im eigenen Kontext. Viele unserer Kunden in der Schweiz schätzen z. B. einen Workshop, in dem wir gemeinsam Use Cases mit Pimcore und Akeneo durchspielen. Am Ende sollte eine fundierte Entscheidung stehen, hinter der das Team steht. Und keine Sorge: Beide Systeme lassen sich bei geänderten Anforderungen anpassen oder upgraden – die Entscheidung ist also wichtig, aber nicht unumkehrbar.

Fazit: Pimcore oder Akeneo?

Zusammengefasst: Sowohl Pimcore als auch Akeneo sind leistungsstarke PIM-Systeme, die Ihrem B2B-E-Commerce zu besserem Produktdatenmanagement verhelfen. Pimcore eignet sich besonders, wenn Sie eine breite, anpassungsfähige Plattform suchen, die weit über Produktdaten hinauswächst und auch komplexe Anforderungen erfüllt. Akeneo ist ideal, wenn Sie eine schlanke, sofort nutzbare PIM-Lösung mit hoher Benutzerfreundlichkeit bevorzugen, die speziell auf Produktinformationen und Marketing-Zwecke zugeschnitten ist.

Für Shopware-Shops im DACH-Raum – primär in der Schweiz – bieten beide Systeme erheblichen Mehrwert: Von konsistenten mehrsprachigen Daten bis zur nahtlosen Shop-Integration. Wichtig ist, dass Sie Ihre eigenen Bedürfnisse klar definieren. Machen Sie den Abgleich mit den Stärken der Systeme (die obigen Fragen helfen dabei). Oft gibt es kein objektiv bestes System, sondern das System, das am besten zu Ihrer Organisation passt.

Abschliessend unsere Empfehlung: Investieren Sie frühzeitig in qualitatives Produktdatenmanagement. Ob mit Pimcore oder Akeneo – ein zentral gepflegter, aktueller Produktdatenpool zahlt sich in effizienteren Prozessen, besserer Customer Experience und letztlich in höherem Umsatz aus. Wenn Sie unsicher sind, welches PIM den grössten Business-Nutzen für Sie bringt, ziehen Sie einen erfahrenen Partner hinzu. Die Entscheidung für ein PIM-System ist ein strategischer Meilenstein für Ihren E-Commerce – mit dem richtigen Tool an der Hand sind Sie bestens gerüstet, um im B2B-Onlinehandel durchzustarten. Nutzen Sie die Chance, Ihre Produktdaten zum Wettbewerbsvorteil zu machen!

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