B2B & ERP, Shopware

Kundenspezifische B2B Preise in Shopware 6

Für B2B-Kunden ist es von entscheidender Bedeutung, dass sie im Shop immer die aktuellen Preise einsehen können. Denn darauf fussen ihre Einkaufsentscheidungen. In der heutigen Zeit nimmt die strategische Bedeutung der E-Commerce-Plattformen rasant zu, wenn es um die Kundenbindung und -neugewinnung sowie die Mehrwertschaffung geht. Hier erhalten die kundenindividuellen Preisangaben einen besonderen Stellenwert. Wie Sie die in Shopware 6 erfolgreich umsetzen können, sehen wir uns in diesem Beitrag näher an.

  1. Warum sind kundenindividuelle Preise anspruchsvoll
  2. Drei Ansätze für die Umsetzung
  3. Fazit

Warum die kundenindividuelle Preisgestaltung im Shop so anspruchsvoll ist

Aus Ihren täglichen Erfahrungen mit Geschäftskunden heraus wissen Sie, dass die Anforderungen stetig steigen und der Komfort heute eine ganz wichtige Rolle spielt. Es lässt sich feststellen, dass sich die Onlineshops für B2B- und Endkunden annähern. Auch Unternehmen erwarten bei ihrem Einkauf im Shop ein ansprechendes Design, eine Bestellhistorie oder Benachrichtigungen bezüglich Verfügbarkeiten. Auch Merklisten sind praktisch und gerne gesehen und gehören im B2C längst zum Alltag.

Anders als im B2B sind Endkunden eine regelmässige Bespielung mit Angeboten gewohnt und dass sie Erinnerungen erhalten, wenn sie etwas im Warenkorb hinterlassen. Aufgaben wie Abrechnungen, Kommissionierungen und Verbuchungen sowie der Versand erfolgen beim Shopbetreiber im B2C in der Regel hochgradig automatisiert.

Im Umgang mit Kunden im B2B passiert es hingegen nicht selten, dass diese sich die Produkte im Shop erst einmal ansehen und dann anrufen oder gar ein Fax absetzen, um weitere Informationen einzuholen. Das erfordert natürlich eine manuelle Verarbeitung mit allem Aufwand, der dazugehört. Mail-Erinnerungen sind im B2B nicht üblich und Marketing ist eher selten anzutreffen. Sie können also vermutlich noch viel tun, um sich der B2C-Erfahrung mit Ihrem B2B-Shop anzunähern.

Ein wesentliches Element sind dabei die kundenindividuellen Preisangaben. Selbst wenn Sie nur wenige Hundert Artikel in Ihrem Shop haben, können sich daraus aufgrund von verschiedenen Kundengruppen, Vertriebsaktionen oder Währungen und Umrechnungskursen Tausende unterschiedliche Preise ergeben. Das alles korrekt aus dem ERP zu berechnen und einen Abgleich mit dem bestehenden Preismodell hinzubekommen, ist nicht einfach, aber heute extrem wichtig.

Drei Ansätze für die Umsetzung kundenspezifischer Preisangaben

Wenn ein Kunde sich in Ihrem Shopsystem bewegt, erwartet er, dass Sie ihm die für ihn geltenden Preisangaben anzeigen. Das können zum Beispiel Preisinformationen sein, die für bestimmte Kundengruppen vorgesehen sind. Die Angaben können aber auch für einen einzelnen Kunden gelten. Solche kundenspezifischen Preisinformationen können sich zum Beispiel durch individuelle Preisverhandlungen ergeben haben. Die Angaben können sich auf einzelne Produkte oder alle Produkte beziehen und es sind Staffelpreise oder Rabatte möglich. Doch wie gelangen diese ganzen Informationen am besten vom ERP in den Shop und muss das ERP überhaupt bei jeder Abfrage daran beteiligt sein? Folgende drei Varianten sind in diesem Zusammenhang heute besonders wichtig:

1. Preisübernahme aus dem ERP in den Onlineshop

Die erste Option besteht darin, die Preise im ERP und im Shopsystem regelmässig miteinander zu synchronisieren. Systeme wie Shopware 6 sind auf diese Aufgabe gut vorbereitet und können bei Bedarf auch Millionen von Preisdaten problemlos aus dem ERP übernehmen. Je nachdem, welcher Kunde sich in das System einloggt, erfolgt eine Anzeige anderer Preise für eben diesen Kunden und die gewünschten Mengen. Der Nachteil dieser Lösung liegt allerdings auf der Hand: Der Kunde bekommt eine Preisinformation vom Shopsystem angezeigt, die sich mittlerweile im ERP geändert haben kann. Dieses Problem tritt stärker auf, je länger die Updateintervalle sind. Eine weitere Schwierigkeit ist darin zu sehen, dass manche Preismodelle äusserst komplex sein können. Eventuell ist es gar nicht möglich, das Preismodell im Shop korrekt nachzubilden. In diesem Fall kommt nur noch eine Echtzeitabfrage direkt aus dem ERP in Betracht.

2. Echtzeitabfrage aus dem ERP

Eine andere Herangehensweise an kundenindividuelle Preise besteht darin, die Informationen aus dem ERP in dem Moment abzufragen, in dem ein bestimmter Kunde sie benötigt. Hier entfällt also die Vorabsynchronisierung, die Preisübermittlung muss in Echtzeit erfolgen. Auch hier zeigt das System natürlich die Informationen an, die für den jeweiligen Kunden gelten. Wenn Sie sich für diese Option entscheiden, ist zum Beispiel auf ein gutes Caching bzw. eine gute Zwischenspeicherung zu achten, damit das Laden der Preisdaten mit minimaler Verzögerung erfolgen kann, falls das ERP-System einmal nicht sofort antworten kann. Hier geht es also darum, eine positive Nutzererfahrung zu gewährleisten, damit der Kunde sich gerne im Shop bewegt und das Echtzeitladen im Idealfall gar nicht bemerkt.

In der Praxis funktioniert das Caching so, dass eine Berechnung der möglichen Preisvarianten im Voraus erfolgt. Das kann recht aufwendig sein in Abhängigkeit davon, welche Faktoren hier reinspielen. Ist die Berechnung aber erst einmal abgeschlossen, ist das ERP von weiteren Abfragen entlastet. Ein Nachteil besteht aber bei dieser Variante: Zwischen der Berechnung der Preisvarianten und dem Abruf aus dem Cache können sich die Preisinformationen im ERP geändert haben. Aktualisierungen der Informationen sind also auch hier notwendig.

3. Eigener Preisfindungsserver mit Echtzeitabfrage

Beim dritten Ansatz handelt es sich um die Königsdisziplin in der Abfrage kundenspezifischer Preisangaben. In diesem Fall setzen wir oder das ERP-Team einen Preisfindungsserver auf. Der bietet Vorteile in Hinblick auf eine ERP-Landschaft, die sich zum Beispiel in der Schweiz als recht heterogen erweist und wo bei jeder Lösung andere Voraussetzungen herrschen. Um sich davon ein wenig unabhängiger zu machen, können Sie das ERP umgehen und die Preisdaten stattdessen von einem eigens dafür eingerichteten Server abfragen, der auf diese Aufgabe spezialisiert ist. Ein Vorteil dieser Variante besteht darin, dass Sie mit dem Server automatisch eine Fallback-Lösung erhalten. Denn das ERP ist eventuell nicht immer erreichbar. Ist ein Preisfindungsserver zwischengeschaltet, spielt dieses Problem für Sie keine Rolle mehr.

Fazit

Heute stehen Sie als Shopbetreiber vor dem Problem, dass Ihre B2B-Kunden eine Plattform erwarten, die sich ebenso intuitiv bedienen lässt wie im B2C, gleichzeitig aber viel mehr können muss. Wir empfehlen Ihnen Shopware 6 als bewährte Lösung, weil Sie damit leichter den unterschiedlichsten Anforderungen entsprechen können. Neben individuellen Angeboten und Preisdaten gehören dazu auch die leistungsstarke Suche und die einfach zu verwaltenden Rollen und Rechte oder die schnelle Bereitstellung.

Unabhängig davon, für welche der drei oben aufgeführten Varianten Sie sich für die Umsetzung kundenindividueller Preisinformationen entscheiden, ist immer ein Partner wertvoll, der sich mit allen typischen Anforderungen im B2B in Bezug auf ein solches Kundenportal auskennt. Als erfahrene Experten für die B2B-Lösungen von Shopware und offizieller Shopware-Partner kennen wir die Hürden, die es auf dem Weg hin zu einer Umsetzung zu überwinden gilt.

Wir können eine Strategie für die digitale Transformation Ihres B2B-Handels voranzutreiben. Kundenindividuelle Preisinformationen sind dabei nur ein Baustein. Wir freuen uns darauf, die Herausforderung in ihrer Gesamtheit mit Ihnen anzugehen und einen echten Mehrwert für Ihre Kunden zu schaffen.

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