Stellen Sie sich vor, Sie könnten in einem produktiven Arbeitsumfeld sein, das nicht verrückt ist. Klingt unmöglich, oder? Aber halt! Das Buch «It Doesn’t Have to Be Crazy at Work» von Jason Fried und David Heinemeier Hansson bringt frischen Wind in die Arbeitswelt und zeigt uns, dass es auch anders geht.
Hektik vs grossartige Arbeit
Die Autoren, die innovativen Köpfe hinter dem erfolgreichen Softwareunternehmen Basecamp, haben die Nase voll von der hektischen, überfordernden Arbeitskultur. Sie enthüllen ihre Geheimnisse, wie man eine Arbeitsumgebung schafft, in der man nicht nur überlebt, sondern auch gedeiht.
Anstatt auf Überstunden und Dauerstress zu setzen, propagieren Fried und Hansson eine Kultur der Entspannung und des Gleichgewichts. Ja, Sie haben richtig gehört! Sie müssen nicht verrückt werden, um erfolgreich zu sein. Das Buch steckt voller praktischer Tipps, wie Sie Ihren Arbeitsalltag optimieren können, um konzentriert und produktiv zu sein.
Unsere 5 Lieblingstipps
1. Grossartige Arbeit erfordert ungestörte Hingabe
Wie oft hatten Sie eine grossartige Idee oder konnten ein wichtiges Dokument erstellen, während Sie gleichzeitig 5 andere Aufgaben erledigt haben? Vermutlich nie.
Nicht erst seit Cal Newports Deep Work wissen wir, dass der durchschnittliche Mensch mindestens 10min braucht, um sich vollständig geistig einer Aufgabe zu widmen. Danach geht es erst richtig mit der produktiven Arbeit los. Dies ungestörte Hingabe wird jedoch in unserer schnelllebigen Zeit zum Luxusgut. Chats, Emails und der bekannte Kollege, der ständig alles sofort wissen und darum auch ins Büro platzen muss, sind bekannte Gründe dafür.
Hüten Sie daher Ihre Aufmerksamkeit wie ein Juwel! Widmen Sie sich mal 30min oder eine halbe Stunde lang einer Aufgabe und vergleichen Sie das Ergebnis mit 3 x 10min Aufmerksamkeit. Sie werden erstaunt sein!
Aus diesem Grund achten wir bei Webwirkung penibel darauf, unsere Kollegen bei ihrer Arbeit nicht zu unterbrechen. Wir priorisieren unsere Anliegen nach ihrer Dringlichkeit und stellen sie im entsprechenden Kanal.
2. Zeiten sind nicht gleich
Das führt uns gleich zum nächsten Punkt: Vergessen Sie die herkömmliche Addition, wenn es um die Aufteilung Ihrer Arbeitsstunde geht. 60min uneingeschränkte Aufmerksamkeit einer Aufgabe resultiert in eine weitaus höhere Qualität (und innerer Zufriedenheit) als die Aufteilung dieser Stunde in 3 Aufgaben à 20min oder noch schlimmer: 6 Aufgaben à 10min.
Grund dafür ist die bereits erwähnte Eingewöhnungszeit. Das Gehirn ist kein Rechner, der sich blitzschnell einer neuen Aufgabe widmen kann. Es braucht seine Zeit, um die volle Leistung abzurufen.
Der Schweizer Psychiater C. G. Jung und erfolgreiche Komponist Hans Zimmer wendeten und wenden diese Strategie täglich an und verdanken untere anderem dieser Hingabe ihren Erfolg.
3. Meetings sind nicht gratis
Wie oft haben Sie es schon erlebt, dass bei Ihrer Arbeit eine neue Idee in den Raum geworfen wird oder sich ein spannender Neukunde meldet und danach folgendes geschieht:
a) es wird ein Meeting aufgesetzt mit möglichst vielen Personen
b) während des Meetings kommt von der Mehrheit der Beteiligten keinerlei Input
c) am Ende des Meetings wird noch lange diskutiert (oder gezankt) was als nächstes passiert, was der Zeithorizont ist und wer dies erledigen darf
Die moderne Bürowelt hat sich so sehr an Meetings gewöhnt, dass sie deren Kosten und Nutzen überhaupt nicht mehr im Griff hat. Das Problem liegt daran, dass der Zeitaufwand für Meetings und ihre Wirkung auf wichtige Aspekte wie Verantwortlichkeit unterschätzt wird.
Bei Webwirkung läuft das anders: Taucht eine neue Aufgabe auf, meldet sich in der Regel ein Mitarbeiter, der die Verantwortung für diese übernimmt. Dieser macht sich Gedanken darüber und fasst diese in ein kurzes Briefing zusammen. Dieses darf auch nur 3-4 Sätze lang sein, Hauptsache es ist durchdacht und allen ist klar, was als nächstes geschieht. Das Briefing wird dann den relevanten Mitarbeitern zur Lesung gegeben und jeder, der an der Aufgabe beteiligt ist oder seine Meinung dazu abgeben will, hat nun Gelegenheit zu handeln.
Hier ein rechnerisches Beispiel um die Wirkung zu zeigen: In der üblichen Bürowelt hätte man bis zu diesem Zeitpunkt 5 Personen zum Meeting eingeladen. Dieses hätte mind. 30min gedauert und hätte am Ende eine Nachbearbeitung von 15min von 2 Mitarbeitern gebraucht. Eine Person hätte vielleicht noch einen wichtigen Hinweis gegeben, aber mind. eine Person hätte sich dieses Meeting sparen können. Totaler Zeitaufwand: 1.5h
Mit unserem Ansatz macht sich eine Person Gedanken darüber und kann sich auch 45min dafür nehmen. Das Lesen und kommentieren hätte 10min einer weiteren und 5min einer dritten Person in Anspruch genommen.
Das bedeutet einen Aufwand von 60min und einer Ersparnis von 30min. Ausserdem sind wir überzeugt, dass das Ergebnis und die Ausführung der Aufgabe bedeutend qualitativer ist.
Und wir sprechen hier nur vom Anfang der Aufgabe oder des Projekts: Wir rechnen hier also nicht den Aufwand für unnötige Follow-Ups und Debriefings dazu, welche durch die übliche Kultur der unnötigen Meetings ebenso dazukommen!
4. Easy?
Easy ist ein Wort, mit dem Menschen üblicherweise die Arbeit anderer Menschen beschreiben. Wir raten jedoch zur Vorsicht und nehmen nicht an, dass die Dinge, die wir nicht können oder nicht routinemässig tun, leicht sind. Wäre es fair, das, was Sie tun, als «leicht» zu bezeichnen?
Wenn man sich diese Erkenntnis allgegenwärtig, wird man nicht nur seine, sondern auch die Arbeit der anderen viel mehr schätzen. Das verhindert Enttäuschungen und führt zu besserem Team-Spirit.
5. NOTASAP
Die Erwartung einer sofortigen Reaktion ist allgegenwärtig. Alles in Echtzeit ist nicht menschenwürdig, und doch arbeiten und kommunizieren heutzutage viele so. Wir halten auch Dringlichkeit für überbewertet, und ASAP ist Gift für das Klima.
Grund dafür ist nicht, dass es keine dringenden Dinge gibt. Aber wenn man nicht am offenen Herzen operiert, können sich die meisten von uns zugestehen, dass nur selten etwas as soon as possible ist, respektive sofort erledigt werden muss.
In meiner Erfahrung hat die Benutzung dieser Abkürzung nicht viel mit der wirklichen Priorität der Aufgabe, sondern mit der Angewohnheit der kommunizierenden Person zu tun. Manche Kollegen und Vorgesetzte gewöhnen sich einfach daran, ihre Aufgaben mit ASAP statt einem Punkt zu beenden.
Aber auch dies wirkt irgendwann inflationär: Wenn nur bereits 2 Dinge ASAP sind, was ist dann ASAPiger?
Mehr Zufriedenheit beim Job erlangen
Sie werden lernen, wie Sie sich vor Ablenkungen schützen und Ihre Zeit effektiv nutzen. Keine nervigen Unterbrechungen mehr! Und das Beste daran? Sie werden nicht mehr wie ein gehetztes Eichhörnchen von einer Aufgabe zur nächsten springen. Entsprechend können Sie sich in Ruhe auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist.
Das Buch betont auch die Bedeutung von Eigenverantwortung und Autonomie. Vergessen Sie das Mikromanagement! Fried und Hansson ermutigen Sie, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Das führt nicht nur zu mehr Zufriedenheit, sondern auch zu besseren Ergebnissen. Sie können Ihre Arbeitswelt selbst gestalten und das Beste aus ihr herausholen.
Aber hey, es geht nicht nur um die Arbeit. Fried und Hansson erinnern uns daran, dass das Leben auch ausserhalb des Büros stattfindet. Es ist wichtig, eine ausgewogene Work-Life-Balance zu haben und sich nicht von unrealistischem Leistungsdruck unterkriegen zu lassen. Sie verdienen es, sich auszuruhen und zu erholen, um mit voller Energie an die Arbeit zurückzukehren.
Obwohl wir bei Webwirkung in einem Co-Working-Space arbeiten, sind unsere Besucher fast immer von der ruhigen und konzentrierten Atmosphäre überrascht. Wir halten dennoch 100% unsere Deadlines ein und setzen erfolgreich grossartige Shopware Projekte um.
Fazit
«It Doesn’t Have to be Crazy at Work!» ist kein gewöhnliches Business-Buch. Es ist ein Augenzwinkern, eine Oase der Vernunft in der verrückten Arbeitswelt. Also schnappen Sie sich dieses Buch noch vor den Sommerferien, lassen Sie sich inspirieren und zeigen Sie der Welt, dass Sie Ihre Arbeit rocken können, ohne den Verstand zu verlieren!
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